Pilzmyzel bindet Fasern zu einem leichten, aber erstaunlich steifen Schaumstoff zusammen. Kombiniert man dieses Myzel-Komposit mit einer hauchdünnen OLED-Lichtfolie, entsteht ein Element, das Schall schluckt, warmes Flächenlicht liefert und dabei zu 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Die AcouLight-Panels verwandeln karge Wohnwände in flächige Leuchtskulpturen – ideal für Studios, Homeoffices oder Schlafzimmer, in denen Ruhe und blendfreies Licht gefragt sind.
1. Aufbau des AcouLight-Panels
- Deckschicht: 2 mm transluzente Bio-Epoxidharzhaut (Lichtstreuung, Abwischbarkeit)
- Myzelkern: Hanfschäben + Reishi-Myzel, Dichte 120 kg m-3, λ = 0,038 W m-1K
- OLED-Folie: Flexible Weiß-OLED, 9 W m-2, CRI > 90, Farbtemperatur 2700 K
- Rückseite: Recyceltes Aluminium-Raster (Wärmeableitung + Magnethaftung)
- Anschlüsse: 24 V SELV-Stecksystem, PWM-dimmbar (Matter-ready)
2. Vorteile der Myzel-OLED-Paneele
Vorteil | Beschreibung | Praxisnutzen |
---|---|---|
3-in-1-Funktion | Akustik, Licht & Dämmung in einem Bauteil | Keine separaten Leuchten oder Absorber nötig |
Streulicht | OLED flächig & flimmerfrei | Augenfreundliches Arbeiten ohne Schattenwurf |
Nachhaltigkeit | 85 % Biomasse, kompostierbarer Kern | CO₂-Fußabdruck −6,8 kg m-2 |
Montage | Magnetclip oder Klettband, 24 V Plug-&-Play | Werkzeugarm, ideal für Mietwohnungen |
Gewicht | 5,4 kg m-2 | Auch an Trockenbauwänden problemlos |
3. Fallstudie: Podcast-Studio (18 m²) in Berlin
- Installierte Fläche: 7 m² AcouLight-Panels, 630 lm m-2
- Ergebnisse:
- Nachhallzeit RT60 von 0,52 s → 0,28 s (500–4000 Hz)
- Vertikale Beleuchtungsstärke auf Sprecherposition: 460 lx
- Stromverbrauch Tonaufnahmen (4 h/Tag): 10,1 kWh Monat
4. DIY-Montage: 4 Paneele im Schlafzimmer
4.1 Materialliste
- 4 × AcouLight-Panel 600 × 900 mm
- 24 V-Netzteil 60 W (flackerfrei, DALI-fähig)
- Magnetschienen selbstklebend 3 m
- Flachkabel 2×1 mm² + Wago-Klemmen
- Controller PWM-zu-Matter (optional)
4.2 Schritt-für-Schritt
- Wand reinigen, Magnetschienen horizontal ausrichten und aufkleben.
- Netzteil an geschützte Steckdose anschließen, 24 V-Leitung verlegen.
- Paneele anlegen, DC-Stecker koppeln; Magnet hält < 2 s später.
- Dimmung über PWM oder Matter-App einrichten.
- Kern nach 5 Jahren: Paneel öffnen, Myzelkern kompostieren, OLED recyclen.
Bauzeit: ≈ 40 min, Kosten: ~ 780 €.
5. Pro / Contra kompakt
Aspekt | Pro | Contra |
---|---|---|
Akustik | αw 0,65 bei 40 mm | Unter 250 Hz geringere Wirkung |
Licht | Blendfrei, hoher CRI | Max. 1200 lx – nicht für Pflanzenbelichtung |
Pflege | Feucht abwischbar | Keine Lösungsmittelreiniger erlaubt |
Lebensdauer | OLED 50 000 h @ 70 % Lumen | Kern reagiert sensibel auf > 70 % RF |
Kosten | kWh-Einsparung durch Dämmung | ≈ 180 €/m² Anschaffung |
6. Gesundheit & Nachhaltigkeit
- VOC-frei, Bindemittel auf Stärke-Basis.
- Antibakteriell – Chitin im Myzel hemmt Keime.
- End-of-Life – Kern kompostierbar, Elektronik WEEE-recycling.
7. Zukunft: Myzel-Paneele mit Photovoltaik-Skin
- Organische PV-Folie auf Rückseite – Energie für OLEDs direkt aus Tageslicht.
- Luftqualitäts-Sensorik im Kern – LED-Farbwechsel bei CO₂ > 1200 ppm.
- KI-Akustik-Tuning – adaptive Helmholtz-Resonatoren im 3D-Druck.
Fazit: Leise Lichtwunder aus Pilzen
Die Akustik-Leuchtpaneele aus Myzel und OLED zeigen, wie Materialinnovation gleich drei Wohnprobleme lösen kann: Hall, harte Schatten und hohe CO₂-Last. Wer seine vier Wände in eine samtweiche Klang- und Lichtoase verwandeln will, findet hier ein faszinierendes Stück Bio-High-Tech.